Kommunikationsdesign

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Mai 2018 – Juli 2018
Bachelorarbeit an der HAWK Hildesheim
Konzept & Editorial Design, Buchbindung

Grundlage des Buches ist eine handschriftliche Chronik, verfasst auf einem alten Plakat des Stadttheaters Hildesheim, über die Nachkriegszeit von 1945 bis 1952 aus der Sicht eines Vertriebenen aus den ehemaligen Ostgebieten Deutschlands. Er beschreibt, wie es ihm als Geflüchteten erging.

Das Gestaltungskonzept spielt mit dem Thema des »Teilens«, wobei zwei Bedeutungsebenen miteinander verknüpft werden: sich etwas teilen und etwas aufteilen. Um beispielsweise an die Inhalte des Buches zu gelangen, müssen die Seiten zertrennt werden. Die Definition des Wortes leitet das Buch ein und schließt es ab. Dabei sind am Anfang alle Bedeutungen hervorgehoben, die einen negativen Unterton besitzen, da sie sich vor allem auf das Zerteilen von etwas beziehen. Am Ende sind die hervorgehoben, die sich mit dem Gegenteil beschäftigen - dem gemeinsamen Nutzen von etwas. Dadurch soll die Betrachtungsweise der Leser*innen auf die Geschehnisse gelenkt und das Hinterfragen der Bedeutung angeregt werden.
Man kann aus den damaligen Geschehnissen vieles auf unsere heutige Situation übertragen. Die Menschen wurden mit großer Ungerechtigkeit behandelt und dies nur aus einem Grund: Sie waren fremd. Auch heute ergeht es vielen Migrant*innen und geflüchteten Menschen ähnlich. Diese Reaktionen sind durchaus erklärbar und evolutionär bedingt. Gerade aus diesem Grund kann eine Bewusstwerdung zu einem Abbau bzw. einer Reduzierung dieser Reaktion führen.

Um den Betrachter*innen denselben Einstieg in das Thema zu ermöglichen, habe ich das Plakat mit der beschriebenen Chronik in die Gestaltung einfließen lassen. Es ist der thematische Ausgangspunkt meiner Arbeit und verbildlicht die »große Klammer drumherum«.